„Daseinsfreude lässt den Menschen hoffnungsvoller in die Zukunft blicken, steigert die psychische Belastbarkeit und fördert soziale Bindungen“. Diese Behauptung stellt die Psychologin Barbara Fredrickson in ihrer „Broaden and Build Theory“ auf. In ihren Studien belegt die Wissenschaftlerin, dass positive Gefühle Wahrnehmung und Aufmerksamkeit erweitern und auf diese Weise Grundlage für neue Verbindungen schaffen. Dieses „Broadening“ (Erweitern) unterstützt geistige Flexibilität, Kreativität und Resilienz. Durch regelmäßiges Erleben positiver Emotionen bauen („Build“) Menschen persönliche Ressourcen auf, die das intellektuelle, emotionale, interpersonale und handlungsbezogene Erleben umfassen.
Aus diesem Prozess des Erweiterns und Aufbauens erwächst eine positive Resonanz mit anderen Menschen und bildet damit die Grundlage von Beziehungsfähigkeit. Menschen, die im Kontakt zu anderen positive Gefühle erleben, öffnen sich diesen Menschen und streben nach einer Synchronizität in Bewegung, Gestik und Mimik. Sicherheit und Verbindung sind die Voraussetzung solcher „Mikromomente positiver Resonanz“. Um Verbindung zu erleben, ist der reale Blick-, Körper- oder stimmliche Kontakt erforderlich, der auf sensorischer Ebene erfahren wird als „gemeinsames Schwingen auf einer Wellenlänge“ bis hin zu einer neuronaler Synchronizität. Fredrickson bezieht sich hier nicht allein auf Spiegelneuronen, sondern auf eine synchrone Aktivierung in verschiedenen Hirnregionen und auf einen hormonellen Gleichklang (z.B. Oxytozin-Rapport). Die Kommunikation auf verschiedenen Ebenen bezeichnet Fredrickson als eine Handlung, die in zwei Gehirnen, die im Gleichklang sind, stattfindet. Diese Verbindung bedarf des direkten Kontaktes und kann nicht durch virtuellen Kontakt ersetzt werden.