Gemeinsames Lernen
Die Franziskus-Schule, seit mehr als 15 Jahren Schule des Gemeinsamen Lernens, bietet auch Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen beim Lernen ein speziell auf deren Bedürfnisse zugeschnittenes Lernangebot. In jedem Jahr besuchen ca. 30 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf die Franziskus-Schule. Diese Schülerinnen und Schüler lernen in ihren Klassen gemeinsam mit den Regelschülern und -schülerinnen sowie den besonders begabten Kindern. Ein speziell auf die Lernvoraussetzungen der beeinträchtigten Schülerinnen und Schüler angepasster Förderplan lässt jede Schülerin und jeden Schüler in seinem individuellen Lerntempo voranschreiten.
Unterricht
Heterogene Lerngruppen gehören in der Grundschule zur Lebenswirklichkeit. Jeder einzelne Schüler und jede einzelne Schülerin ist geprägt von seinen/ihren persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten, seinem/ihrem sozio-kulturellen Hintergrund, seinen/ihren Interessen, seinen/ihren Lernvoraussetzungen und seiner/ihrer Lernbiografie. Aus diesem Grund muss sich Grundschulunterricht an einer Lernkultur der individuellen Förderung orientieren. Dieses Prinzip gilt auch für das Gemeinsame Lernen. Das Gemeinsame Lernen an der Franziskus-Schule ist deshalb eingebettet in das Gesamtkonzept der individuellen Förderung. Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf werden individuell im Klassenunterricht, in Kleingruppen oder in der Einzelberatung gefördert. Unsere Sozialpädagogin sowie unsere Sonderpädagoginnen verantworten gemeinsam mit den Klassenlehrpersonen die Planung und Umsetzung der individuellen Lernangebote für die Kinder im Gemeinsamen Lernen.
Förderplanung
Um ein Kind individuell zu fördern, ist zunächst eine Analyse der Lernausgangslage erforderlich. Mit verschiedenen Testverfahren wie IDS, CFT 20, Schuleingangstest, HSP, DEMAT sowie gezielten Beobachtungen im Unterricht ermitteln die Lehrpersonen die aktuellen Lern- und Entwicklungsvoraussetzungen. Diese gelten als Basis für die individuelle Förderplanung. Die Sonderpädagogin erstellt in Absprache mit der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer den Förderplan für Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf. Dieser Förderplan enthält neben der Ist-Stand-Beschreibung auch möglichst kleinschrittige Teilziele in den Bereichen Lernen und Erziehen. Im Abstand von ca. 6-8 Wochen wird die Zielerreichung überprüft und gegebenenfalls neue Teilziele vereinbart.
Personelle und räumliche Ressourcen
Unsere Lehrpersonen bieten den Schülerinnen und Schülern der Franziskus-Schule Lernsettings, in denen sie zu Akteuren ihres eigenen Lernens und ihrer Persönlichkeitsentwicklung werden können. In diesem Sinne agieren unsere Lehrpersonen weniger als Wissensvermittler als vielmehr als Lern- und Entwicklungsbegleiter und -berater. Vier Sonderpädagoginnen, eine Sozialpädagogin sowie die Klassen- und Fachlehrpersonen planen und realisieren gemeinsam Unterrichts- und Förderangebote für unsere Schülerinnen und Schüler. Jeden Donnerstag in der fünften und sechsten Stunde tagen die Jahrgangsstufenteams (Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer der einzelnen Jahrgangsstufen) und bereiten gemeinsam ihren Unterricht vor, besprechen besondere Vorkommnisse während der Woche und tauschen sich über die aktuelle Lernentwicklung in den einzelnen Klassen aus. Auch die Sonderpädagoginnen, die Sozialpädagogin und die Schulleiterin bringen sich in diese Teamsitzungen ein, um aktuelle Themen zu besprechen, die weitere Förderplanung zu vereinbaren oder bei anstehenden Schwierigkeiten in der Lernentwicklung Lösungswege zu finden.